Die Generation Z steht im Zentrum eines tiefgreifenden Wandels, der die Medienlandschaft, Konsumgewohnheiten und den Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) revolutioniert. Die neue qualitative Studie von dentsu „The Gen Z Effect: Shaping the Year of Impact“ beleuchtet, wie diese Generation das „Algorithmische Zeitalter“ prägt und was das für Marken, Medien und Technologieunternehmen bedeutet.
Künstliche Intelligenz (KI) ist längst Teil des Alltags der Generation Z. Sie nutzt KI-basierte Tools wie Chatbots, Übersetzer oder kreative Anwendungen deutlich häufiger als ältere Generationen – vor allem, wenn sie den Alltag erleichtern oder personalisierte Erlebnisse bieten. Gleichzeitig ist sie kritisch und erwartet Transparenz im Umgang mit Daten sowie ethische Standards bei der Entwicklung und Anwendung von KI. Für die Gen Z ist KI kein Zukunftsthema, sondern Teil ihrer Gegenwart und betrachtet KI als Werkzeug zur Selbstverwirklichung, Effizienzsteigerung und kreativen Entfaltung.
Ob Spotify, Duolingo oder Fotobearbeitungstools – die Gen Z verwendet generative KI bereits doppelt so häufig wie die Generation X. Doch damit KI ihr volles Potenzial entfalten kann, muss sie nahtlos in alltägliche Services integriert werden, nicht nur als Chatbot, sondern als unsichtbarer Assistent im Hintergrund.
Die Generation Z erwartet Relevanz in Echtzeit. Mikro-Momente – spontane, mobile Interaktionen – werden durch KI personalisiert und emotional aufgeladen. Und 43 Prozent der Gen Z in den USA wären auch bereit, ihre Daten zu teilen, wenn sie dafür maßgeschneiderte Erlebnisse erhalten.
Nischen-Communities sind laut dentsu die neuen Machtzentren. Plattformen wie Reddit und Xiany (Alibaba Group) zeigen, dass 74 Prozent der Gen Z sich von Marken angesprochen fühlen, die ihre Interessen teilen. Influencer-Marketing, das auf Authentizität statt Reichweite setzt, könne so zum Schlüssel für Relevanz werden.
Die Generation Z verzichtet zunehmend auf klassisches Live-TV. Dabei erzielt gerade Live-Sport weiterhin Rekordquoten. Streaming-Plattformen setzen daher auf Sportevents als Wachstumsmotor und kombinieren anderweitige Inhalte clever, um Nutzer zu binden. Auch Retail-Media boomt – und die Gen Z kauft dort, wo Werbung nicht stört, sondern hilft. Gleichzeitig fordert sie Transparenz und Nachhaltigkeit. Wobei Greenwashing laut dentsu entlarvt und echte Verantwortung belohnt wird.
Die digitale Kluft innerhalb der Gen Z zeigt sich vor allem im ungleichen Zugang zu moderner Technologie und digitaler Infrastruktur. Während junge Menschen in wohlhabenden Ländern oft über High-End-Geräte und schnelle Internetverbindungen verfügen, fehlt es Gleichaltrigen in weniger entwickelten Regionen häufig an beidem. So ist beispielsweise die Wahrscheinlichkeit, dass ein Gen Z-Mitglied in den USA ein leistungsstarkes Smartphone besitzt, deutlich höher als in Ländern wie Indien. Diese Ungleichheit verschärfe sich durch den Vormarsch von KI, da viele fortschrittliche Funktionen nur auf modernen Geräten verfügbar sind. Die Generation Z erkennt dieses Problem zunehmend und fordert von Unternehmen und Regierungen Maßnahmen, um digitale Teilhabe für alle zu ermöglichen.
Robin Jansen von dentsu DACH: „Die Erkenntnisse aus dem aktuellen Bericht zeigen deutlich: Wer heute junge Zielgruppen erreichen will, muss sich von klassischen Marketingmodellen verabschieden. Die Generation Z erwartet Relevanz, Authentizität und technologische Intelligenz – und das in Echtzeit. Für Werbetreibende bedeutet das, dass sie nicht nur neue Kanäle bespielen, sondern auch neue Denkweisen adaptieren müssen. Künstliche Intelligenz wird dabei zum Gamechanger. Sie ermöglicht nicht nur eine präzisere Zielgruppenansprache, sondern auch eine dynamische Anpassung von Inhalten entlang der Customer Journey. Gleichzeitig zeigt sich, dass Vertrauen und Werteorientierung zentrale Erfolgsfaktoren sind.“